Projekt EA-MINT-BW

Zusammenfassung des Symposiums 2018

Zusammenfassung/ PR Notiz „Symposium zu Eignungs- und Auswahlverfahren in den natur-und ingenieurwissenschaftlichen Studiengängen“ am KIT Karlsruhe am 08. November 2018

Wie können Eignungs- und Zulassungsverfahren in den MINT Studiengängen gestaltet werden, dass sie sowohl den geltenden hochschulrechtlichen Rahmenbedingungen als auch den Anforderungen der Fakultäten und Fachbereichen nach qualifizierten Studienbewerbern entsprechen und für potentielle Studierenden keine abschreckende Hürde darstellen? Dies war Thema des ersten KIT-Symposiums, zu dem Prof. Alexander Wanner, KIT Vizepräsident für Lehre und akademische Angelegenheiten, Referenten von zahlreichen Hochschulen sowie knapp 90 Teilnehmer am KIT am 8.11.2018 begrüßte. Vorgestellt wurden zahlreiche Modelle und Instrumente zu Bewerbung, Auswahl und Zulassung sowohl zu Bachelor- als auch zu Master-Studiengängen in den MINT Fächern für inländische als auch für ausländische Studierende.

„Der erfolgreiche Studienstart beginnt bereits vor der ersten Vorlesung“. Mit dieser These eröffnete Frau Prof. Cathleen Kantner, vormalige Prorektorin für Lehre und Weiterbildung an der Universität Stuttgart und Mit-Initiatorin des Kooperationsprojekts der drei Hochschulen Stuttgart, Ulm und Karlsruhe, die Vormittagsveranstaltung, die den Bachelor-Studiengängen gewidmet war.

Es wurde rasch klar, dass Herausforderungen und Probleme in den ingenieur- und naturwissenschaftlichen Studiengängen trotz unterschiedlicher rechtlicher Ausgestaltung in den Ländern nahezu identisch sind: Wie können aus der Fülle der in- und ausländischen Studienbewerber die potentiell erfolgreichen Kandidaten herausgefiltert werden, ohne dass Bewerbung und Zulassung von den Studienbewerbern als abschreckende, demotivierende Hürde wahrgenommen werden. Dies gleicht vielfach der Quadratur des Kreises: Technisch- naturwissenschaftliche Studien setzen Mindestkenntnisse in Mathematik und Naturwissenschaften sowie sprachliche Fertigkeiten und Abstraktionsvermögen voraus. Diese Anforderungen werden - auch in zulassungsfreien Studiengängen - oft in Eignungsfeststellungsverfahren überprüft und bewertet. Tests, individuelle Bewerber- und Auswahlgespräche, Studientage oder auch propädeutische Vorkurse sind Mittel der Wahl, die teils verbindlich und obligatorisch, teils aber auch zulassungsrechtlich unverbindlich mit dem Ziel angeboten werden, belastbare Kriterien und Informationen für den potentiell erfolgreichen Studienabschluss zu ermitteln.

Erste Ergebnisse dieser oft bereits ab etwa 2005 eingeführten Instrumente bestätigen, dass mit intelligentem Einsatz solcher Instrumente die Zahl der Studienabbrecher signifikant vermindert werden konnte (Uni Stuttgart, RWTH Aachen, TU München) und benachteiligte Gruppen (Nicht EU-Ausländer, weibliche Studierende in den MINT Fächern) besonders davon profitieren können. Wichtig dabei ist, den Studienbewerbern ein differenziertes feed-back über ihr Leistungsvermögen bereits vor Studienbeginn zu geben, verbunden mit z.B. gezielten Hinweisen und Empfehlungen, Defizite und Kenntnislücken im Anfangssemester zu beseitigen. Die am Symposium teilnehmenden studentischen Vertreter bestätigten, dass dieses feed-back Studienbewerbern Sicherheit für ihre Studienentscheidung vermittele und nicht als abschreckende Hürde wahrgenommen werde. Dieses feed-back spielt in den Bachelor Zulassungsverfahren angesichts heterogener Bewerbergruppen naturgemäß eine größere Rolle als bei der Zulassung zu Masterstudiengängen. Geht es hierbei aber um die gezielte Rekrutierung ausländischer Studienbewerber, kann aber ebenfalls auf solche standardisierten Verfahren zurückgegriffen geworden, um eine Vorauswahl begründet zu treffen. Die Beteiligung studentischer Vertreter an solchen Auswahlverfahren wurde als wichtig und im Ergebnis als äußerst positiv angesehen, wie die Berichte und Erfahrungen sowohl von verantwortlichen Lehrenden (z.B. RWTH Aachen) als auch von den studentischen Vertretern (TU München)am Symposium bestätigt wurde.

Aus der Fülle der Informationen, die das Symposium mit seinen Podiumsdiskussionen bot, sei noch kurz auf den Vortrag von Frau Judith Zimmermann, ETH Zürich, eingegangen, die ein differenziertes Modell auf Grundlage der Verlaufsstatistik im Studiengang Informatik der ETH Zürich vorstellte. Hierbei wird kontinuierlich verfolgt, welche Kriterien belastbar den Erfolg der Master-Studierenden prognostizieren können. Die ETH hat daraus ein standardisiertes, strukturiertes Zulassungsverfahren entwickelt, das auf Indikatoren im Erststudium (im wesentlichen Erfolg im Bachelorstudium) aufbaut und kontinuierliche Verbesserung aus der Auswertung der Verlaufsstatistik ermöglicht.

Abschließend fasste Prof. Wanner zusammen, dass mit dem ersten Symposium ein Einstieg in das komplexe Thema gelungen sei und es nunmehr darauf ankomme, Rahmenbedingungen so zu gestalten und zu entwickeln, dass sie den hochschulrechtlichen Anforderungen ebenso genügen, wie denen der Fakultäten/ Fachbereiche sowie der Studieninteressenten. Hierfür die erforderliche Infrastruktur zu schaffen, sei in Initiative der drei Hochschulen Stuttgart, Ulm und Karlsruhe u.a. mit einem Projektantrag an das Land Band-Württemberg auf den Weg gebracht worden. Der Projektantrag wurde im Januar 2019 genehmigt. Im Rahmen des Förderprogramm Fonds Erfolgreich Studieren in Baden-Württemberg (FESt-BW) stehen den drei Partnern gemeinsam rd. 940.000 € für zwei Jahre zur Verfügung.

Karlsruher Institut für Technologie (KIT)
DE Studium und Lehre
EA-MINT BW — Eignung und Auswahl für MINT-Studiengänge in Baden-Württemberg
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